Podstrony
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Nun erst wich die Anspannung so weit von ihm, daß er sich wieder bewegen, wieder atmen konnte. Er trat an die Tür und winkte Claire und Sarah, sie sollten herunterkommen. Er konnte sie von seinem Standort aus nicht sehen, und während er auf sie wartete, überkam ihn plötzliche Angst, jemand hätte sie dort oben überfallen. Doch dann tauchten sie plötzlich zwischen den Bäumen auf. Claire hatte Sarah bei sich im Sattel und führte die Schecke und die Falbe an einem Seil hinter sich her. Als sie die Stelle erreichten, wo der felsige Pfad in das ebene, grasbe- wachsene Gelände der Lichtung überging, gab er ihnen durch ein Zeichen zu verstehen, sie sollten anhalten. Er eilte auf sie zu und half Sarah aus dem Sattel. Schwer sank sie zu Boden. »Geht es dir jetzt etwas besser?« Sie nickte schwach. »Wunderbar.« Dann wandte er sich an Claire, die sich gerade aus dem Sattel schwang. »Warte vorerst mit den Pferden hier. Wenn ich in der Hütte etwas Brauchbares finde, bringe ich es hierher. Dann kannst du die Pferde damit bepacken.« Auf einem der Regale entdeckte er zwei in Plastik einge- wickelte Schlafsäcke. Das war zwar nicht, wonach er gesucht hatte, aber er brachte sie trotzdem nach draußen, um dann weiter nach Salz zu suchen. Der Rancher, dem die Hütte gehörte, mußte auf jeden Fall einen kleinen Vorrat davon haben. Er würde ihn im Frühling für seine Pferde brauchen - oder für einen seiner Leute, der hier durch einen Blizzard länger festgehalten wurde, oder sonst jemanden, der in Bergnot geraten war. In den Regalen war allerdings keines zu finden, nur eine Reihe von Konserven mit Rindfleisch, Lachs und Sardinen neben Mehl und Pfannkuchenteigmischung in Plastiktüten, sowie Bohnen und Rosinen - alles, was man sich denken konnte, nur kein Salz. Und auch in dem ersten Sack, den er von der Decke 151 nahm, war kein Salz, genauso wenig wie in dem zweiten. Langsam begann er, sich Sorgen zu machen, und er wollte eben den dritten und letzten Sack von der Decke holen, als er noch einmal im zweiten nachsah. Und da war es auch. Vorhin hatte er nur gedacht, die Plastiktüte zwischen den aufgewickelten Seilen und Lederriemen und Sattelgurten hätte Kandiszucker enthalten. Aber als er nun daran lutschte, zog sich sein Mund von dem bitteren Salzgeschmack zusammen. Die schmutzig weißen, schwarz gefleckten Klumpen waren Steinsalz. Er nahm ein großes Stück aus der Tüte und rannte damit nach draußen zu Sarah. »Leg das auf deine Zunge«, forderte er sie auf. »Paß aber auf, daß du es nicht schluckst. Du würdest dich nur gleich wieder übergeben.« Er gab auch Claire ein Stück Salz und wandte sich dann wieder Sarah zu. »Du brauchst nur langsam daran zu lutschen. Und hin und wieder nimmst du einen kleinen Schluck Wasser. Aber nur einen kleinen.« Und plötzlich hörte er es wieder, das Dröhnen des Motors. Erst ertönte es so schwach und aus solcher Ferne, daß er sich nicht sicher war. Aber dann stand es völlig außer Zweifel. Er warf Claire einen kurzen Blick zu; sie hatte es ebenfalls gehört. Sie brauchten kein Wort zu sagen, um sich zu verständigen. Claire hievte Sarah auf ihr Pferd, und er hatte bereits seinen Fuß in die Steigbügel der falben Stute gesetzt, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. Die Hütte. Er konnte sie unmöglich so zurücklassen. Jeder hätte auf den ersten Blick gesehen, daß hier vor kurzem jemand gewesen war. Er rannte in die Hütte zurück und begann, die Säcke an die Deckenbalken zu hängen, um sich schließlich jedoch eines besseren zu besinnen. Er leerte den Inhalt des zweiten Sacks in den ersten und befestigte diesen an einem der Deckenbalken. Dann füllte er den leeren Sack mit Konserven aus dem Regal, wobei er sorgsam darauf achtete, daß ihr Fehlen nicht sofort zu bemerken war. Dann hastete er nach draußen, setzte den schweren Sack neben sich auf dem Boden ab und machte sich daran, das 152 Vorhängeschloß wieder an der Tür zu befestigen. Bei näherer Be- trachtung wäre dieses Flickwerk natürlich niemandem entgangen, aber aus einiger Entfernung wäre von seinem gewaltsamen Eindringen nichts festzustellen gewesen. Und auf jeden Fall war dies besser, als die aufgebrochene Tür offen stehen zu lassen. Als er schließlich fertig war, warf er sich den Sack mit den Konserven über den Rücken und rannte auf Claire und Sarah zu. Er befestigte den Sack am Sattelknauf der Falben und schwang sich in den Sattel. Das Motorengeräusch schwoll an und kam zusehends nä- her, während sie die Pferde herumrissen. Claire hatte Sarah bei sich auf der braunen Stute, während er die Schecke an einem Seil
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