Podstrony
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sonen, die er beim Betreten seines Büros ignorierte und irritiert zurückließ. Drinnen saß, mit mürrischem Blick, der etwas mitgen- ommen ausschauende Journalist, der nicht zu verstehen schien, warum die Polizei ihn fest hielt. Markus musste wohl deutlicher werden. Schön, dass sie auch mal kommen. Ihnen ist bewusst, dass nicht ich der Verdächtige bin? Markus ignorierte den Kommentar und setzte sich hinter seinen Schreibtisch, dessen Oberfläche vollständig aus einem Bildschirm bestand, der aktuell eine dunkle, zum Tisch passende Holzober- fläche anzeigte. Er aktivierte zwei Fenster auf dem Schirm. Nach wenigen Sekunden zeigte einer von beiden den Polizeichef von Cubuyata. Noch-Polizeichef, dachte Markus. Jackson. Was zum Teufel ist bei ihnen los? . Xi Yongkangs von Är- ger durchzogenes Gesicht wirkte noch älter als gewöhnlich. Markus überraschte es jedes Mal aufs Neue, dass das möglich war. Aber der weißhaarige, kleine Mann konnte ihm noch immer gefährlich wer- den. Seinen Nachfolger im kommenden Jahr bestimmte Xi zwar nicht selbst, er verfügte aber über eine in den Jahren seiner Re- gentschaft als Polizeipräsident aufgebaute politische Macht, die bis zum Kabinett von Feng dem Dritten reichte, dem die Entscheidung der Nachfolge oblag und dessen Favorit nach Markus 57/286 Informationen er selbst war. Er vermutete sein hartes Durchgreifen im Drogenkrieg und seine Loyalität als Ursache für seine Kronprinzenrolle. Markus hatte auf dem Weg ins Büro sämtliche vorliegenden In- formationen zu den Vorkommnissen studiert. Varlas war auch nach einer weiteren Rückfrage noch immer tot, Feng war durch den Sturz leicht verletzt auf dem Weg der Besserung. Vom Aufenthalt- sort des Schützen gab es keine Informationen. Chang von der Spurensicherung hatte lediglich auf dem Dach auf dem er ver- schwunden war Unregelmäßigkeiten in der Struktur des Bodens entdeckt, die auch in dem Raum unterhalb des Dachs an der Decke erkennbar waren. Die Untersuchungen waren noch nicht abgeschlossen. Markus versprach sich hiervon nicht viel. Die nan- oteleporterartige Technologie dürfte kaum rückverfolgbare Hin- weise hinterlassen haben. Er hatte von ihrem Einsatz bei den afrikanischen Solar-Pipelineanschlägen gelesen, die in ganz Europa zu tagelangen Blackouts geführt hatten. "Kui Xi. Seid willkommen. Die Ermittlungen laufen noch, ich habe ihnen einen ersten Bericht zukommen lassen. Ich kümmere mich hier um alles. Ich denke, dass wir den Attentäter bald erfolgr-" "Seien sie still", fuhr Xi ihn an. Der Polizeipräsident legte seinen Kopf schief und musterte ihn. "Das Attentat geht nicht auf meine Kappe. Auf dem Messplatz hat- ten sie die Verantwortung. Bügeln sie das wieder aus, und zwar schleunigst." Markus erkannte im Hintergrund die Insignien von Feng dem Drit- ten. Xi bemühte sich wohl bereits um die Glättung politischer Wo- gen. Dieser lehnte sich etwas näher zur Kamera und flüsterte. "Haben sie eine Ahnung, was hier los ist? Worüber hier laut nachgedacht wird? Wir müssen so schnell wie möglich etwas zu der Varlas-Sache in Erfahrung bringen, sonst haben wir Sonntag statt eines Wahlabends eine Pogromnacht." Er sprach anschließend 58/286 wieder mit normaler Stimme. "Ich verlasse mich auf sie. Eine weit- ere Enttäuschung kann ich nicht akzeptieren." Vor Markus blieb ein leerer Bildschirm zurück. Christopher ansehend sagte er: "Falls ich nur ein Wort davon in der Zeitung lese, mache ich ihnen mehr Probleme als sie damals mit den Chinesen hatten." Harmon machte kein überraschtes Gesicht. Er hatte offenkundig damit gerechnet, dass Markus seiner Arbeit gründlich nachging. Markus wies seine Sekretärin an, ihnen zwei Kaffee zu bringen und öffnete dann auf dem Schreibtisch die Aufnahmen der Verfolgungs- jagd von heute Morgen. Daneben projizierte er die Aufnahmen von Christophers Kamera, die er parallel dazu in die Audio und Video Abteilung übermittelte. Vielleicht könnten die Jungs dort detail- liertere Aussagen aus den verblitzten Bildern ziehen. Er erzählte Christopher von der fehlenden Waffe und den Unregelmäßigkeiten im Dachboden. Christopher berichtete ihm von seinem Auftrag, einen Artikel über die Wiederkehr zu schreiben. "Wir wissen beide, dass sie Ermittlungsinterna in ihrem Artikel un- terbringen werden. Ein Artikel, der keinesfalls in der Metro Times erscheint. Zumindest nicht auf Cubuyata. Was sie damit auf der Erde anstellen, interessiert mich nicht. Aber Fakten, die sie ermit- teln, die interessieren mich sehr wohl. Ich habe mich über sie in- formiert, sie scheinen ein hervorragender Journalist zu sein. Wis- sen sie, auch ich kann ihnen Informationen liefern. Betrachten Sie dies als beiderseitige Hilfestellung." "Wie weitreichend gehen meine Befugnisse?" Harmon grinste ihn verschwörerisch an. "Zettel fürs Falschparken können Sie mir gerne schicken. Einen weiteren Mord würde ich weniger begrüßen." Markus war sich be- wusst, dass Harmon seine Artikel über den Großchinesischen Filz nicht in einer Bibliothek recherchiert hatte. Mangels konkreterer Hinweise wollte er ihm daher erst einmal lange Leine geben. 59/286 Christopher nickte und stand auf. Markus nahm das als Annahme seines Deals und hinderte ihn nicht am gehen. Sie verabschiedeten sich voneinander, anschließend verließ Harmon das Büro. Bevor er die Tür hinter sich schloss, schlich ein Mann mit Sturmhaube über dem Kopf an ihm vorbei und setzte sich auf den zuvor von ihm belegten Stuhl. "Ihr Befehle, kui?". Markus kannte seinen Namen nicht. Eine von Markus selbst einge- setzten Recruitingtruppe hatte ihn von Kindesbeinen an ausgebil- det. Er war von seinen Eltern zum Training gemeldet worden und kämpfte in der Endausscheidung unter acht Finalisten als Nummer Fünf. Auf diese Nummer hörte er noch heute, auch wenn er damals das Assessement gewann. "Der Mann, der gerade an dir vorbei das Büro verließ? Beobachte ihn, folge ihm überall hin. Ich möchte Berichte über alles, und wenn er aufs Klo muss." Er wusste, dass er bekommen würde, wonach er verlangte. Fünf war seine Eliteeinheit in Personalunion. Er war sein verlängerter Arm, immer dann wenn es kleine, effektive Aktionen verlangte, von denen der Rest der City Police nichts mitbekommen sollte. Als Vize- Polizei-Präsident Jackson hatte er ihn einsetzen können, zum Ein- satz kamen sie aber vor allem bei Kapitän Jackson. Sollte ihn Feng nach Xus Pensionierung tatsächlich zum Polizeipräsidenten ernennen, könnte er auf ihn nicht mehr in diesem Maße zugreifen. Aber bis dahin war noch Zeit. Noch konnte er mit seinen Männern durch die Straßen ziehen, Razzien durchführen und Banden hoch- nehmen. Der Schreibtisch musste warten. "Bereite alles für eine Razzia bei Haruto und seinen Rebellen vor. Wahrscheinlich haben sie zumindest ihre Finger im Spiel bei der Sache, und falls nicht müssen wir das Gegenteil beweisen, alleine schon aus politischen Gründen." Den letzten Satz sprach er mehr zu sich als zu der schlaksigen, dunkelgrau gekleideten Gestalt. 60/286 Hätten sie diesen Typen nicht erst in einem halben Jahr abschießen können, dachte er. Im Anschluss begann er eines von dutzenden noch folgenden Gesprächen mit seinen Gruppenleitern. Drei Stun- den später war seine Stimme gereizt und er gönnte sich einen SoyWiskey beim Betrachten der Aufnahme von Harmon. Kapitel 4 Sein Blick haftete an der auffälligen Uhr des Mannes. Ein un- gewöhnlich teures Modell für einen jungen Lagerarbeiter zweiter Klasse. Wahrscheinlich geklaut, dachte Mamoru. In seinem jetzigen
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